Dieses Jahr haben wir während unserer Sommerurlaubs eine Woche auf der Île de Ré, eine kleine Insel an der französischen Westküste, verbracht. Besonders im Urlaub macht es Spaß, lokale Weine zu probieren. Daher nehmen wir im Supermarkt gerne eine kleine Auswahl an Bioweinen in unsere Ferienunterkunft mit.
Dieses Mal hatte sich auch ein Pineau des Charentes Rosé in unsere Auswahl geschmuggelt. Als wir ihn dann abends auf unserer Terrasse aufgemacht haben und uns auf einen leichten, sommerlichen Roséwein gefreut haben, wurden unsere Geschmackssinne sehr überrascht.
Denn ein Pineau des Charentes ist eine besondere Spezialität, die durch das Mischen von frischem Traubenmost mit Eau-de-Vie de Cognac hergestellt wird. Die Herstellungsmethode macht ihn zu einem süßen, aromatischen Wein, aber mit einem gewissen Biss von Weinsäure. Der Rosé kommt mit seinen ca. 17 % Alkohol nicht unauffällig daher. Er wird oft gekühlt als Aperitif serviert, kann aber auch zu Desserts, Käse oder sogar bestimmten Meeresfrüchten passen. Er ist bekannt für seinen vielfältigen und fruchtigen (rote Früchte & Himbeeren) Geschmack , mit Noten von Honig, Trockenfrüchten und oft einem Hauch von Gewürzen oder Nüssen. Der maritime Einfluss der Île de Ré kann dem Wein eine leicht salzige, mineralische Note verleihen.
Pineau wird in den Départements Charente und Charente-Maritime in Westfrankreich hergestellt und ist dort sehr beliebt, während er im übrigen Frankreich weniger bekannt und im Ausland fast unbekannt ist. Für den weißen Pineau des Charentes werden typischerweise traditionelle Cognac-Trauben wie Ugni Blanc, Colombard und Folle Blanche verwendet. Für die rote und rosé Version werden häufig Merlot oder Cabernet Franc genutzt.
Der spezifische Pineau des Charentes von der Île de Ré bietet aufgrund des besonderen Terroirs der Insel einen einzigartigen Geschmack und stellt somit eine besondere Variante des traditionellen Pineau des Charentes dar.
Es ist also kein leichter Wein für den gesamten Abend, wenn man ihn allerdings als Aperitif oder zum Dessert reicht, ist es mal etwas Besonderes. Daher haben wir uns auch noch eine Flasche weißen Pineau des Charentes mit nach Deutschland genommen.