Einführung: Zwei edle Rebsorten im Vergleich
Frühburgunder und Spätburgunder – zwei klangvolle Namen, die Weinliebhabern das Herz höherschlagen lassen. Beide stammen aus der Familie der Burgunderreben, unterscheiden sich jedoch in Reifezeit, Geschmack und Einsatzmöglichkeiten. In diesem Vergleich erfährst Du alles Wichtige über Herkunft, Aroma, passende Speisen, Anbaugebiete und mehr. Finde heraus, welcher Burgunder besser zu Deinem Geschmack passt!
Herkunft und Anbau der beiden Rebsorten
Spätburgunder (Pinot Noir)
Der Spätburgunder ist eine der ältesten und edelsten Rotweinsorten der Welt. Ursprünglich aus dem Burgund in Frankreich stammend, ist er heute die bedeutendste Rotweinsorte Deutschlands. Er benötigt eine lange Reifezeit und stellt hohe Ansprüche an Lage und Klima – perfekt für kühle Regionen mit guter Sonneneinstrahlung.
Frühburgunder
Der Frühburgunder ist eine natürliche Mutation des Spätburgunders. Wie der Name schon sagt, reift er etwa zwei bis drei Wochen früher – ein klarer Vorteil in Jahren mit kurzen Sommern. Er ist deutlich seltener als der Spätburgunder, da er schwieriger im Anbau ist und geringere Erträge liefert.
Stil & Geschmack im Vergleich: Frühburgunder vs. Spätburgunder
Frühburgunder und Spätburgunder gehören zwar zur gleichen Rebfamilie, unterscheiden sich jedoch deutlich im Stil und sensorischen Eindruck:
Eigenschaft | Spätburgunder | Frühburgunder |
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Stil | Elegant, filigran, strukturiert | Kräftig, weich, konzentriert |
Frucht | Helle rote Früchte: Kirsche, Erdbeere, Himbeere | Dunkle Beeren: Brombeere, schwarze Johannisbeere |
Säure | Frisch, lebendig | Milder, zurückhaltender |
Tannin | Fein, elegant | Weich, samtig |
Alkohol | Meist moderat (12–13,5 % vol.) | Tendenziell etwas höher (13–14,5 % vol.) |
Aromatische Tiefe | Leicht erdig, florale und rauchige Noten möglich | Würzig, teils vanillig bei Barrique-Ausbau |
Reifepotenzial | Sehr gut bei Spitzenqualitäten | Eher kürzer, aber ideal für frühen Genuss |
Kurz gesagt:
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Der Spätburgunder punktet mit Finesse und Vielschichtigkeit – perfekt für Kenner subtiler Rotweine.
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Der Frühburgunder überzeugt mit Fülle, weicher Textur und satter Frucht – ideal für Genießer kräftiger, zugänglicher Weine.
Beliebte Anbaugebiete in Deutschland
Beide Sorten werden in klassischen deutschen Weinregionen angebaut, doch der Frühburgunder bleibt eine Rarität.
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Spätburgunder:
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Ahr
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Baden (Kaiserstuhl, Ortenau)
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Pfalz
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Rheingau
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Württemberg
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Frühburgunder:
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Ahr (als Spezialität)
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Rheinhessen
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Franken
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Pfalz (in kleinen Mengen)
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Speisen & Wein-Pairing: Frühburgunder vs. Spätburgunder im Vergleich
Gericht | Spätburgunder ✅ | Frühburgunder ✅ |
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Geflügel (Ente, Pute, Perlhuhn) | ✅ Perfekt geeignet | ⚪ Möglich, aber weniger ideal |
Lachs (gegrillt, gebraten) | ✅ Sehr harmonisch | ❌ Zu kräftig |
Kalbsfilet mit Pilzrahm | ✅ Sehr gut | ⚪ Möglich |
Pasta mit Trüffel oder Sahnesaucen | ✅ Fein abgestimmt | ✅ Kräftig-kompatibel |
Wildgerichte (Reh, Hirsch) | ⚪ Zu leicht | ✅ Optimaler Partner |
Lammkoteletts mit Kräutern | ⚪ Mild abgestimmt | ✅ Sehr empfehlenswert |
Rinderschmorbraten | ❌ Oft zu leicht | ✅ Hervorragend |
Pasta mit Wildragout | ⚪ Möglich | ✅ Ideal |
Weichkäse (Brie, Camembert) | ✅ Klassisch gut | ⚪ Funktioniert |
Hartkäse (z. B. Comté, Manchego) | ⚪ Mild passend | ✅ Würzige Harmonie |
Tipp:
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Spätburgunder ist ideal für feine, leichte bis mittelkräftige Speisen mit eleganter Würze.
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Frühburgunder entfaltet sich perfekt bei kräftigen, herzhaften Gerichten mit Röstaromen und Wild.
Preisliche Unterschiede und Verfügbarkeit
Spätburgunder:
Durch seine weite Verbreitung gibt es Spätburgunder in jeder Preisklasse – von günstigen Alltagsweinen bis hin zu hochwertigen Lagenweinen im Barrique. Gute Qualitäten beginnen ab etwa 8–10 €, Premiumweine können über 30 € kosten.
Frühburgunder:
Deutlich seltener und schwieriger zu produzieren – daher meist teurer. Qualitativ gute Frühburgunder starten bei 12–15 €, Spitzenweine kosten ebenfalls 30 € und mehr. Die Verfügbarkeit ist eingeschränkt, vor allem außerhalb spezialisierter Weinregionen.
Fazit: Welche Burgundersorte passt am besten zu Dir?
Wenn Du auf der Suche nach einem eleganten, frischen und vielseitigen Rotwein bist, ist der Spätburgunder die ideale Wahl – besonders für Einsteiger oder Liebhaber filigraner Aromen.
Bevorzugst Du hingegen einen kräftigeren, samtigen und aromatischeren Wein, dann solltest Du unbedingt Frühburgunder probieren – besonders zu herzhaften Speisen oder als besondere Rarität im Keller.